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Ein Meditations-Guide für alle, die eigentlich nicht gerne meditieren.


Von lululemon

Finde eine Aktivität, die dir wirklich am Herzen liegt, und deine mentale Gesundheit wird es dir danken. Von Calisthenics bis hin zu Street Skating – jede Art der Bewegung kann Achtsamkeitspraxis sein.

 

„Die Wellen kannst du nicht aufhalten, aber du kannst lernen wie man surft”, so Jon Kabat-Zinn, Begründer der Stressreduktionstherapie, die auf Achtsamkeit basiert. Das war natürlich metaphorisch gemeint, aber du kannst auch wirklich surfen lernen und für ein paar bewusste Momente „Zen erleben“. 

Wenn wir heute den Begriff Meditation hören, denken viele an eine bequeme sitzende Pose, Beine überkreuzt, eine beliebte App in den Kopfhörern und Räucherstäbchen, die im Hintergrund brennen. So sieht die Praxis von Millionen von Menschen aus, und es stimmt für sie ganz einfach. Für genauso viele andere, aber nicht. 

Den Benefits von Meditation sind keine Grenzen gesetzt. Und nur weil die traditionelle Achtsamkeitspraxis nicht dein Ding ist, heißt das noch lange nicht, dass dein Geist und Körper nicht auch davon profitieren können.

 

Bewegung ist Meditation.

Kabat-Zinn definiert Achtsamkeit als das „Aufmerksamkeit schenken in einer besonderen Art und Weise, mit voller Absicht, im gegenwärtigen Moment, ohne dabei zu urteilen, als würde dein Leben auf dem Spiel stehen.” Das kann im Rahmen einer traditionellen buddhistischen Meditation stattfinden, muss es aber nicht. Achtsamkeit ist einfacher zu erreichen, wenn dein Leben wirklich davon abhängt – zum Beispiel beim Surfen, Klettern oder wie im Fall von Renee Castello beim Street Surfing im Osten Londons. „Ich kann nicht denken: Ach du meine Güte, ich wäre beinahe von einem Auto angefahren, weil da schon das nächste Auto kommt,” lacht Renee. 

Das klingt zwar nicht gerade Stress-reduzierend, wenn man aber gezwungen ist, nur an den gegenwärtigen Moment zu denken, „blockiert dein Gehirn alle anderen Gedanken”, so Castello. Es ist auf seine ganz eigene Art und Weise ein Gefühl des inneren Friedens. Sie beschreibt ihre mentale Haltung während des Skatings als „denken, ohne zu denken“. Manchmal skatet sie mit ihren Headphones und schaltet total ab. Und manchmal spürt sie einfach den Wind auf ihrer Haut und nimmt ihre Umgebung war. „Ich fahre einfach durch die Straßen.“ Das klingt auf jeden Fall etwas entspannender und schon eher nach Achtsamkeitspraxis.

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Yoga-Lehrer und lululemon Ambassador James Downs sieht „Bewegung als eine Form der Meditation”, sowohl wenn er Unterricht gibt also auch in seiner eigenen Praxis. Er meint, es ist nicht einfach zu erklären, weil es nicht so aussieht, wie das, was sich die meisten unter Meditation vorstellen. „Ich denke, dass wir ganz einfach unterschiedliche Dinge zu unterschiedlichen Zeitpunkten brauchen.“ Meditation im Sitzen kann besonders schwierig sein für jemanden, der gerne aktiv ist oder auch ungeeignet für Menschen mit einer traumatischen Vorgeschichte oder mit Essstörungen, aufgrund derer sie es schwierig finden, ihren Körper zu spüren. Letzten Endes geht es darum, eine Praxis zu finden, die für dich stimmt – niemand sollte sich zu etwas zwingen. 

Außerdem ist Meditation nicht automatisch gleichbedeutend mit Achtsamkeit. Wenn du deiner Praxis nicht genug Aufmerksamkeit schenkst, wird sie schnell zur Routine und du bist mental nicht länger bei der Sache.

 

Zu viel denken verboten. 

An Tagen, an denen er gestresst oder mental erschöpft ist, powert Calisthenics-Coach und lululemon Ambassador Jermaine Straker, Gründer der Cali Kulture Academy und Community durch eine Routine an simplen Bewegungen: Liegestütze, Klimmzüge und Dips. „Du kannst deinen Gedanken freien Lauf lassen und einfach loslegen“, so Straker. An anderen Tagen zieht er es vor, an seinen technischen Skills zu arbeiten, wie dem Handstand, wo es mehr darum geht „innere Balance zu finden”. Diese Praxis macht er gerne alleine, weil er so einen klaren Geist behalten und Ruhe finden kann.

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Get in the zone.

„Stell dir vor, du fährst Ski und deine ganze Aufmerksamkeit ist auf die Bewegungen deines Körpers gerichtet, auf die Position deiner Skier, auf den Wind, der dir ins Gesicht weht und die schneebedeckten Bäume ringsum”, schreibt Mihaly Csikszentmihalyi, der Psychologe, der den Begriff „Flow“ geprägt hat. „Zu diesem Zeitpunkt gibt es in deinem Bewusstsein keinen Platz für Konflikte und Gegensätze, du bist dir bewusst, dass jeder ablenkende Gedanke oder jede Emotion bedeutet, dass du mit dem Gesicht voraus im Schnee landen würdest.”

Was die „Zone“ für Sportler, „Ekstase“ für religiöse Mystiker oder „ästhetische Euphorie“ für Künstler und Musiker ist: wie auch immer man es nennen mag, wenn du im Flow bist, dann fällt dein Ego weg. Die Zeit verfliegt. Deine Handlungen und Gedanken folgen einander instinktiv, unaufhaltsam, wie beim Jazz.“ 

Du kannst deinen Flow beim Skifahren finden, schreibt Csikszentmihaly, aber auch wenn du ein Buch liest, dich mit einem Freund unterhältst oder mit einem Baby spielst. Die „völlige Hingabe“ des Flow „führt zu herausragenden Leistungen im Leben”, weil das daraus resultierende Glücksgefühl auf uns selbst zurückgeht, und nicht von äußeren Umständen abhängig ist, was wiederum zu einer „erhöhten Komplexität und Steigerung des Bewusstseins führt”.

 

Training fürs Gehirn.

Ein Grund, warum Straker sich in Calisthenics verliebt hat ist, dass es „ein Prozess“ ist. Beim Gewichtheben kannst du so ziemlich alle Übungen gleich von Anfang an, allerdings zuerst mit leichteren Gewichten, die dann Schritt für Schritt immer schwerer werden: „Bei Calisthenics hingegen gibt es so viele Bewegungen, die du am Anfang noch nicht beherrschst und wo du wirklich hart arbeiten musst, um sie dir zu verdienen.“ 

Als ihm sein erster Handstand gelungen ist, kam in Gefühl der Freiheit über ihn, als ob er außer seinem eigenen Körper nichts weiter brauchen würde, was seinem Training wiederum eine „andere Dimension“ verleiht. Als Straker im Dezember einige Wochen lang nicht trainieren konnte, weil er sich um seine Mutter kümmern musste, fühlte er sich ängstlich und sein Blutdruck begann zu steigen (er verwendetet das Messgerät seiner Mutter, um ihn zu überprüfen). Es ist also kein Wunder, dass er froh ist, wieder im Training zu sein.

Als Castello zum ersten Mal mit ihrer Mutter ins Stratford Centre im Osten Londons zum Skating kam und voller Begeisterung den „total coolen“ Skatern zusah, wie sie sich zwischen Fußgängern und Radfahrern durchschlängelten, da hatte sie noch einen langen Weg vor sich. Schließlich hat sie ein Level erreicht wo „mein Körper die Kontrolle übernimmt und ich mental einfach abschalten kann“. Jetzt beschreibt sie Skating als „Therapie“.

„Wenn mein Tag mal nicht so besonders läuft, dann zieh ich einfach meine Skates an, Kopfhörer rauf und dann geht es mir schon wieder gut. Nicht nur gut, sogar großartig.“